Pierer Industrie AG leitet Verfahren nach der Restrukturierungsordnung (ReO) zur Absicherung der Stabilität der Pierer Industrie-Gruppe ein

Wels, 25. November 2024

Pierer Industrie AG leitet Verfahren nach der Restrukturierungsordnung (ReO) zur Absicherung der Stabilität der Pierer Industrie-Gruppe ein

• Keine Kürzung der Forderungen der Anleihe- und Schuldscheingläubiger

• Streckung von Fälligkeiten und Rückzahlung des vollen Kapitalbetrags

Die Pierer Industrie-Gruppe ist eine führende europäische Fahrzeug-Gruppe mit dem Fokus auf das globale Motorrad-Segment und den automotiven High-Tech-Komponentenbereich. Die Gruppe beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Konzernumsatz von EUR 3,6 Milliarden.

Die Gesellschaft wurde vom Vorstand ihrer wesentlichen Beteiligungsgesellschaft KTM AG darüber informiert, dass diese derzeit Gespräche mit Gläubigern und der Kernaktionärin Pierer Bajaj AG führt sowie parallel dazu alle notwendigen Restrukturierungsnahmen prüft. Die KTM AG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der börsenotierten PIERER Mobility AG (ISIN AT000KTMI02).

Die Pierer Industrie AG hat im Jahr 2020 eine zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse zugelassene Anleihe (ISIN: AT0000A2JSQ5) im Gesamtnennbetrag von EUR 100.000.000,00 (Laufzeit 2020-2028) begeben. Die Gesellschaft hat ferner im Jahr 2020 Schuldscheindarlehen (Laufzeiten 2020-2025 und 2020-2026) im Gesamtnominale von EUR 132.500.000,00 aufgenommen. Im Jahr 2021 hat die Gesellschaft eine Anleihe im Gesamtnennbetrag von EUR 15.000.000,00 (Laufzeit 2021-2033) privat platziert.

Vermeidung von vorzeitigen Fälligstellungen von Forderungen

Die Pierer Industrie AG geht davon aus, dass bei Umsetzung der auf Ebene der KTM AG in Erwägung gezogenen Maßnahmen jedenfalls eine vorzeitige Fälligstellung der aushaftenden Kapitalbeträge durch die Gläubiger der oben genannten Anleihen und Schuldscheindarlehen droht. Diese würde zur Zahlungsunfähigkeit der Pierer Industrie AG führen.

Einleitung eines Restrukturierungsverfahrens nach der Restrukturierungsordnung (ReO) zur Absicherung der Stabilität der Pierer Industrie-Gruppe

Daher hat sich die Pierer Industrie AG zur Absicherung der Stabilität der Gruppe dazu entschieden, ein europäisches Restrukturierungsverfahren nach der Restrukturierungsordnung (ReO) einzuleiten. Vom Restrukturierungsverfahren betroffen sind die Gläubiger der oben genannten Finanzierungen. Alle übrigen Verbindlichkeiten werden vereinbarungsgemäß bedient.

Keine Kürzung der Forderungen, Zinsen werden vereinbarungsgemäß bedient

Im Rahmen des Verfahrens soll es zu keiner Kürzung der Forderungen der Gläubiger der oben genannten Anleihen und Schuldscheindarlehen kommen. Gegenstand ist lediglich eine Streckung der Termine für die Rückzahlung des vollen Kapitalbetrags. Die Pierer Industrie AG ist nicht überschuldet; dies selbst unter Nichtberücksichtigung ihrer mittelbaren Beteiligung an der KTM.

Die Pierer Industrie AG ist im Rahmen ihres Geschäftsbetriebes in der Lage, durch das Setzen von geeigneten Maßnahmen ihre Verbindlichkeiten zur Gänze zu erfüllen. Dazu ist es erforderlich, dass die Fälligkeiten von Anleihen und Schuldscheindarlehen angepasst werden. Es ist beabsichtigt, laufende Zinszahlungen vereinbarungsgemäß zu leisten.

Kurator für die Anleihegläubiger

Als Folge der Einleitung des Restrukturierungsverfahrens ist ein gemeinsamer Kurator durch das Gericht nach dem Kuratorengesetz (Teilschuldverschreibungsgesetz 1874) zu bestellen. Dieser Kurator wird die Anleihegläubiger im Restrukturierungsverfahren auf Ebene der Pierer Industrie AG vertreten.

Rechtlicher Hinweis

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Investor Relations
Mag. Hans Lang & Mag. Melinda Busáné-Bellér
Email: info@piererindustrie.at
Website: https://www.piererindustrie.at